Geranien auf dem Balkon pflegeleicht kombinieren
Geranien auf dem Balkon pflegeleicht kombinieren
Statistiken zeigen, dass in etwa 67 Prozent der österreichischen Haushalte einen Balkon besitzen. Und der Trend geht ganz klar in die Richtung, sich sein kleines Stück Natur bezaubernd zu gestalten. Da dürfen neben Sitzmöbeln Balkonkästen und Pflanztöpfe nicht fehlen. Die Auswahl an geeigneten Balkonpflanzen ist ebenso groß wie die für das Beet im Garten.
Zu den beliebtesten Balkonpflanzen überhaupt zählt die Geranie, auch Pelargonie genannt. Egal ob stehende, duftende oder hängende Sorten, Geranien Blühen von Mai an bei einer milden Witterung sogar noch über den Oktober hinaus. Die relativ pflegeleichten Blüher zeigen sich an einem sonnigen, möglichst windgeschützten Standort sehr dankbar.
Stehende Geranien (Pelargonium zonale) sind wohl die verbreitetste Art. Sie wachsen straff aufrecht und blühen in stehenden Blütenbällen.
Grazil über den Rand von Pflanzgefäßen hinaus wachsen die hängenden Geranien (Pelargonium peltatum). Im Balkonkasten auf dem Geländer haben sie besonders viel Platz um ihre Blütenpracht zu präsentieren.
Duftende Geranien wachsen buschig, die Blüten fallen weniger auffällig und die Blütezeit kürzer als bei anderen Arten aus. Dafür steht das Laub im Vordergrund, das je nach Sorte Beispielsweise nach Rosen, Apfel, Zitrone oder Minze duften kann.
Ideale Pflanzpartner für Geranien
Will man auf dem Balkon Geranien mit anderen Pflanzen kombinieren, sollte man in jedem Fall darauf achten, dass sich die Ansprüche an Pflege, Substrat und Standort entsprechend decken. Bevorzugt eine Pflanze ein eher schattiges Plätzchen, wird sie sich nur schwer das Gefäß mit Geranien teilen können. Folgende Faktoren sind für gesund Wachsende Geranien wichtig:
- sonniger bis halbschattiger Standort, denn sie sind sehr lichthungrig
- geschützt vor anhaltender Witterung wie Regen und Wind
- regelmäßige Wassergaben, wobei das Substrat nicht zu nass werden darf
- gut durchlüftetes, lockeres und hochwertiges Substrat mit Drainage um Staunässe vorzubeugen
- Geranien sind Starkzehrer und mögen eine große Menge an Nährstoffen, daher sollte Langzeitdünger gegeben werden - das fördert die Blüte
Es gibt eine ganze Reihe von Pflanzen die ganz hervorragend mit den Pflegebedürfnissen von Pelargonien harmonieren. Der Fakt, dass Geranien sich nicht als Nahrungsquelle für die Insektenwelt eignen, kann durch die richtige Auswahl von Pflanzpartnern ausgeglichen werden. Liefern diese viel Nektar und Pollen muss weder auf die Blütenpracht von Geranien auf dem Balkon noch auf einen persönlichen Beitrag zur Biodiversität verzichtet werden.
Blaues Gänseblümchen (Brachycome multifida)
Ein kleines Meer aus unzähligen, himmelblauen Blüten bietet schon ein einziges Blaues Gänseblümchen. In die vorderste Reihe gepflanzt bildet es einen herrlichen Kontrast. Wie auch Geranien mögen sie eine konstant feucht gehaltenes Substrat ohne Staunässe oder Trockenheit und einen Platz in der Sonne. Das Gänseblümchen gilt als Bienenweide und bietet den Bestäubern wichtige Nahrung in Form von Nektar und Pollen.
Gold-Zweizahn (Bidens ferulifolia)
Eine der dankbarsten Blüher im Beet und auf dem Balkon ist die Bidens. Egal ob im Kasten, Topf oder Schalen, auch Goldmarie genannt zeigt sie eine überreiche Blütenpracht, in Gelb über Orange bis Rot, aber auch Pink und Weiß. Pflegeleicht zeigt sie sich in der Sonne. Genau wie die Pelargonien, liebt sie ein lockeres Substrat und regelmäßige, dezente Wassergaben. Die Blume freut sich zudem ebenso auf zusätzliche Nährstoffe in Form von Dünger. Mit den hängenden Sorten lässt sich die Bidens besonders gut kombinieren. Auch die Goldmarie bietet Bienen und anderen Insekten Nahrung.
Husarenknöpfchen (Sanvitalia procumbens)
Mit ihren sternförmigen Korbblüten übersät ist das Husarenknöpfchen ein wahrer Hingucker. Die leuchtend gelbe Blüte erinnert an Miniatur-Sonnenblumen, was dem Husarenknöpfchen auch den Beinamen "Zwergsonnenblume" beschert. Dementsprechend ist es auch nicht verwunderlich, dass ein Platz in der direkten Sonne ideal ist. Die niedrige Pflanzenhöhe der bienenfreundlichen Staude bietet im Gefäß mit der Geranie zusammen ein wunderschönes Bild als Unterpflanzung. Das Substrat muss auch für die Husarenknöpfe stets feucht sein.
Kapmargerite (Osteospermum)
Vollsonnig gestellt mit viel Wärme - kein Problem für Kapmargeriten, sondern sogar für eine besonders üppige Blüte förderlich. Ein Blütendurchmesser von bis zu acht Zentimeter wirkt in Kombination mit Geranien sehr elegant. Das Substrat sollte auch für die Kapkörbchen stets feucht gehalten werden. Die aufrecht buschige Wuchsform hat eine tolle Wirkung im Mix mit anderen Balkonpflanzen.
Männertreu (Lobelia erinus)
Der auch als Blaue Lobelie und Teppich-Lobelie bekannte Männertreu ist ideal um in Gefäßen Pflanzlücken mit einer üppigen Blüte zu füllen. Bodendeckend und flach wachsend ist sie an sonnigen bis halbschattigen Plätzchen bestens aufgehoben. Den Anspruch an konstant feuchte Erde und eine großzügige Versorgung mit Nährstoffen teilt sie sich ebenfalls mit den Geranien.
Petunie (Petunia)
Petunien sind als Blühpflanzen außerordentlich beliebt. Die charakteristische, glockenförmige Blüte gibt es in den verschiedensten Farbtönen und Musterungen. Auch die Petunie liebt die wärmende Sonne und sollte einen vor starker Witterung geschützten Standort erhalten. Überhängend wachsende Sorten machen sich auf dem Balkon mit Pelargonien gepflanzt sehr gut. Wie auch Geranien liefern Petunien keine Nahrung für Insekten.
Vanilleblume (Heliotropium arborescens)
Was könnte besser zu den Blütenbällen der Geranien passen, als weitere Blütenbälle? Die Vanilleblume zeigt sich mit solch nach Vanille duftenden, kleinblumigen und üppigen Blütenständen. Sie gedeihen ausgezeichnet in Sonne oder Halbschatten. Auch die Ansprüche an Wässerung und Düngung sind der von Geranien nahezu identisch. Zusammen mit Duftgeranien gepflanzt entsteht ein wahres Feuerwerk für die Sinne. Bienen werden von dem herrlichen Duft geradezu magnetisch angezogen.
Verbene (Verbena)
Verbenen, dank ihrer Robustheit auch unter dem Namen Eisenkraut bekannt, sind farbenfroh und äußerst blühfreudig. Wird durch ein lockeres Substrat mit Drainage dafür gesorgt, dass keine Staunässe entstehen kann, kommt sie hervorragend mit durchgängig feuchter Erde zurecht. Wie alle anderen Blühpflanzen gilt auch hier: Je Blütenreicher desto mehr fördert das Ausputzen verwelkter Pflanzenteile die Nachblüte. Mit praller Sonne und Hitze kommt die Verbene bestens zurecht. Neben Bienen werden diese Blumen auch gerne von Hummeln und Schmetterlingen angeflogen.
Zauberglöckchen (Calibrachoa)
Ähnlich der Petunie besteht die Blüte des Zauberglöckchens aus glockenförmigen Kelchen. Diese sind jedoch wesentlich kleiner und erscheinen dafür in größerer Anzahl. Zudem werden die Blütenkelche auch gerne von Bienen und Schmetterlingen als Nektarquelle verwendet. Ab einer Temperatur von etwa 14°C fühlt sie sich wohl, mit sommerlicher Hitze und Sonne kommt sie bei regelmäßiger Wassergabe in den Morgen- und Abendstunden bestens zurecht. Calibrachoa ist pflegeleicht und schafft mit ihren knallig bunten, unzähligen Blüten einen besonderen Blickfang. Besonders gut kommen die hängenden, blütenbestückten Triebe in Balkonkasten oder Blumenampel zur Geltung.
Diese Aufzählung ist nur ein Bruchteil der breiten Auswahl an Pflanzen, welche sie beim bunten oder einfarbigen Bepflanzen von Gefäßen mit Geranien berücksichtigen können. Sie eignen sich neben Blühpflanzen auch Strukturpflanzen ohne Blüte, um dem Balkonkasten das gewisse Etwas zu geben.
Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Achten Sie nur darauf, dass die Ansprüche der jeweiligen Lieblinge sich zumindest ähneln. Im nu werden Sie ihren sommerlichen Abend umringt von leuchtenden Blüten verbringen. Gut zu wissen, wenn Sie bei der Wahl der Pflanzen alles richtig gemacht haben und bedenkenlos das Gefäß als Ganzes pflegen können.